Post ehemaliger Schützlinge -noBUDDY

Liebe Tierfreunde und liebe Tierheim Crew,
 
auch wir haben den allerbesten Hund und Freund fürs Leben von Euch bekommen!
 
Ende 2009 hatte ich einen Motorradunfall und das Laufen viel mir noch sehr schwer. Da ich Monate zuvor meinen guten Freund und Weggefährten Alibi (Schäferhund) gehen lassen musste  und die Lücke sehr schmerzte, wollte ich einem Artgenossen der weniger Glück hatte  auch ein schönes Leben schenken.
Also in s Tierheim gehumpelt und in das große Haus mit den Hunden. Auf den ersten Blick hätte man alle mitnehmen müssen. Alle Hunde waren ziemlich aufgeregt nur einer saß ganz ruhig und scheinbar erhaben in seinem Zwinger. Der Pfleger meinte er wäre der traurigste Hund und  würde auch nicht ohne menschliche Gesellschaft fressen. Ein Traum von Schäferhund, ging es mir durch den Kopf.
Dann auch noch der Name“ Nobody “. Bestimmt liebevoll gegeben weil es ein Fundhund war.
Also Probegassingehen . Nobody an die Leine und ab auf s Feld.  
Auf dem Feldweg wurde mir klar warum er nur an jemanden abgegeben werden sollte der Erfahrung mit Schäferhunden hat und körperlich in der Lage war.
Der Boden war gefroren und Nobody zog mich über die Unebenheiten, so dass ich hätte schreien können  vor Schmerzen. Es war als wenn er es maximal ausnutzen wollte und es kein morgen mehr geben könnte. Gerade das stellte sich aber im Nachhinein als beste Therapie für mein Fußgelenk  heraus. Ich gab meine Schonhaltung  zwangsweise auf und mein Fußgelenk wurde komplett geheilt.
Ich hatte dieses große, kräftige, schöne und gutmütige Tier sofort in mein Herz geschlossen und wollte ihn nicht mehr hergeben.
Da wir aber gerade in unser neues Haus zogen. konnte ich ihn in Absprache mit meiner Frau noch nicht zu uns holen.
Also er sollte es sein.  Ca. 5 Jahre, Fundhund und schon ein Jahr im Tierheim Malchow gewesen. Jetzt 4 Wochen in Schlage um hier ein neues Herrchen oder Frauchen zu finden.
Was mir anfangs weh tat, dass er sich beim streicheln von mir abwand. Das war so als wenn er meinte, er hätte es nicht verdient oder nur einer von vielen die mal hallo sagen.
Jetzt muss ich noch ein kleines Geheimnis ausplaudern. Tiere werden  grundsätzlich nicht reserviert, was ich auch richtig finde. Aber ich hatte meinen Hund gefunden, wollte ihn haben, konnte ihn aber noch nicht holen.
Also eine kleine Abmachung, ich gehe jeden Tag meine Runden mit Nobody und dafür bekomme ich sofort einen Anruf falls sich jemand für meinen neuen Freund interessiert.
Vor dem Weihnachtsfest drehte der NDR im Tierheim Schlage.  Die Crew wartete schon auf mich. Auf den, der jeden Tag seinen Schützling  besucht und ihm Gesellschaft beim fressen leistet.
Die netten Leute wollten von mir unter anderem wissen, wann ich Nobody dann mitnehme. Da ich zu diesem Zeitpunkt längst entschieden hatte, dass er auf jeden Fall Weihnachten im Kreise seine neue Familie verbringen würde, antwortete ich vor Weihnachten.
Da waren nur noch zwei klitzekleine Probleme. Erstens zogen wir erst Anfang Januar ins neue Haus und zweitens hatte meine Frau noch null Ahnung von meinen Plänen.
Also diese Information bitte nicht senden ;-)
Da ich noch nicht laufen konnte und Nobody ausreichend Bewegung haben sollte, kaufte ich eine Lounge und nutzte diese als Hundeleine. So konnte er mal ein paar Meter durchstarten.
Dann die Stunde der Wahrheit an der ich meine Frau mitnahm eine Proberunde mit Nobody zu drehen.
Es klappte , sie hat ihn sofort in Herz geschlossen mit seinem ganzen Wesen.
Also gleich mein Vorschlag vor Weihnachten zu uns!
Sie akzeptierte unter der Bedingung einer große Hundehütte für Nobody zu bauen.
Ich hätte zu dem Zeitpunkt alles akzeptiert um ihn zu uns zu holen.
Hundehütte gebaut, Nobody abgeholt. Nach der Verhandlung mit der netten Tierärztin und dem üblichen Schriftkram, an die Lounge und ab zum Auto. Da ist er sofort rein gesprungen und hat seinen Kopf zur Seite gedreht als wenn er nicht mehr aussteigen wollte.
Wir hatten Buddy ,wie er ab sofort hieß, unter der Auflage mitbekommen, ihm im Haus zu behalten. Buddy war erkältet.
Unser Buddy hat sich so gut eingefügt, dass ich die Hütte umsonst gebaut hatte.
Er war vom ersten Tag an sauber und hat super auf uns gehört.
Ich habe mich riesig gefreut als er anfing selber zu zeigen, dass er gestreichelt werden möchte. Auch als er mal seine Meinung zeigte und beim toben nach mir gehabst hatte ohne ernsthaft zuzubeißen.
Seine Traurigkeit konnten wir vertreiben, seine zurückhaltende ruhige und ja fast zu bescheidene Art blieb.
Buddy war ganz, ganz schnell in unserer Familie und unseren Herzen angekommen.
Es folgten über sechs traumhafte gemeinsame Jahre in denen uns Buddy so viel gegeben hat, was nur ein Tierfreund verstehen kann.
Der Kofferraum von unserem jeweiligen Kombi gehörte Buddy. Es war sozusagen eine übermotorisierte Hundehütte. Bis auf einige Ausnahmen war er ständig also täglich bei mir.
Traumhafte Urlaube in Dänemark und Polen durfte Buddy auch erleben. Buddy war auch eine Wasserratte.
Buddy liebte den Ostsee- oder Nordseestrand genauso wie ausgedehnte Spaziergänge in den heimischen Wäldern. Ziemlich zum Schluss genoss er mit uns noch mal die malerischen Weinberge im Rheinland.
Als er nicht mehr so recht laufen konnte, kaufte ich ihm einen Fahrradanhänger für Hunde. In diesen passte er nur mit spezieller Technik beim Ein – und Aussteigen. Aber er genoss auch diese wenigen Runden im Wald mit Herrchen.
Seine Runden lief er immer noch, aber die Kraft ließ nach und sie wurden kleiner.
Buddy war immer an unsere Seite, er liebte den großen Garten und die Gartenfeiern. Da war er immer  mittendrin. Wenn es mit dem Flieger fort ging war er entweder bei der Familie oder in der sehr schönen Tierpension  „Vier Pfoten“ in Sanitz, wo er in das dortige Rudel integriert wurde und auch im Haus mit den anderen Hunden und nicht im Zwinger untergebracht war. Vielen Dank noch mal an dieser Stelle.
Buddy war unser Hund , wir hatten ihn gern und haben ihn geliebt, er war ein aktiver Teil unserer Familie.
Um so schlimmer wenn auch vorhersehbar als er am 25.01. um 05.55 Uhr für immer eingeschlafen ist.
Ich war bis zuletzt bei Ihm und er ist in meinen Händen gestorben.
Buddy ist somit 12 Jahre alt geworden.
 
Jetzt sind wir unendlich traurig und können uns nur sagen, wir haben alles für Buddy erreicht was wir wollten. Seine zweite Lebenshälfte hat er in einer lieben Umgebung, zufrieden und glücklich verbracht.
Auf jeden Fall hat er die Ihm entgegengebrachte Liebe tausendfach zurückgegeben.
Er fehlt uns sehr!
Aber wir müssen es akzeptieren. Er hat sein Leben gelebt und  wir waren ein Teil davon. Er ist jetzt bei seinen anderen Lieben und kann sich nach Herzenslust austoben.
Den Schmerz und Verlust müssen wir überstehen, aber vergessen werden wir unseren Buddy niemals.
Ein paar Bilder  schicken wir natürlich auch mit.
 
Übrigens Ihr habt Recht „Ihr vermittelt Freunde für s Leben“ Danke!!!!!
Ganz herzliche Grüße
 
Von Silke und Michael