Notfall "Rudi" - Alles begann mit einer Suchanzeige

Am 28.12 kam "Rudi" zu uns und wir starten mit folgenden Zeile die Suche nach dem Besitzer:

 

Weihnachten ist kaum vorbei und schon geht es wieder los. Dieser kleine Kerl wurde vollkommen ausgehungert und schwer krank einfach vor die Tür gesetzt. Er wurde gestern an der B110 in der Nähe von Roggentin gefunden und heute früh dann zu uns gebracht. Er ist gesundheitlich sehr stark angeschlagen und kann weder Wasser noch Futter bei sich behalten. Momentan sind wir mit ihm beim Tierarzt und er hängt am Tropf. Drückt ihm die Daumen!
Wer kann Angaben zu den Besitzern machen bzw wer kennt den kleinen Kerl??? Es handelt sich um eine männliche Französische Bulldogge.

Update!

Wahnsinn wir sind vollkommen überwältigt von der riesengroßen Anteilnahme und dem Interesse! Allerdings ist unser Sorgenkind noch lange nicht zur Vermittlung und jetzt heißt es für den vollkommen verhungerten Hund erstmal überleben!!! Die Bilder sprechen für sich...leider.

Wir nehmen gerne angebotene Unterstützung in Form von Futterspenden an. Momentan versuchen wir unser Glück mit Recovery von Royal Canin. Aber auch anderes gutes Futter können wir später gewiss gebrauchen. Unterstützen kann man uns sonst auch gerne mit einer kleinen Spende für die anfallenden Tierarztkosten und natürlich Daumen drücken !!!

Unser Spendenkonto:
Ostseesparkasse Rostock
IBAN: DE94 1305 0000 0290 0015 01
BIC. NOLADE 21 ROS

oder per paypal

 

Der Halter ist leider bisher noch nicht ermittelt... wer kann Angaben dazu machen?

Die Geschichte ging weiter und wir konnten am 29.12. folgende Zeilen veröffentlichen:

 

Hier ein Lebenszeichen von dem kleinen Bullymann "Rudi"...er hat fast den ganzen Tag geschlafen und hat auch ein wenig Hähnchenfleisch mit Brühe gefressen. Bisher ist das Futter auch drin geblieben das ist nämlich gar nicht so einfach, denn bisher kam selbst das getrunkene Wasser kurze Zeit später wieder oben raus.
Rudi kann sich schon wieder etwas bewegen und war auch mal kurz draußen das Beinchen heben. Aber das ist ihm heute viel zu nass und zu kalt. Viel lieber liegt er in seinem kuscheligen warmen Körbchen. Er wird weiterhin medizinisch intensiv betreut und hängt am Tropf.
Der kleine Kerl ist leider noch lange nicht über den Berg und deswegen ist auch an eine Vermittlung keinesfalls zu denken. Wir haben über 300 private Nachrichten bekommen und auch hier sprengen die vielen Kommentare den Rahmen unserer Möglichkeiten. Da bitten wir um Nachsicht...aber wir hatten keine Ahnung wie sehr Euch alle das Schicksal von ihm mitnimmt. Ihr könnt unsere Arbeit gerne mit einer kleinen oder großen Spende unterstützen. Alle Angaben dazu findet Ihr bei uns auf der Homepage www.tierheim-schlage.de

Wir sagen DANKE FÜR ALL DIE UNTERSTÜTZUNG UND BERICHTEN HIER WEITER VON DEM KLEINEN BULLYMANN Rudi

Ein weiteres Update folgte am 31.12.:

 

Wir haben lange überlegt, wie wir diese Zeilen formulieren und was wir dazu sagen sollen...denn manchmal sind wir einfach nur sprachlos und maßlos enttäuscht von Menschen. Menschen...welche uns belügen und betrügen...welche uns Tierheimmitarbeiter immer wieder für dumm verkaufen wollen...welche nicht wissen was sie ihren Tieren antun.

Die kleine Französische Bulldogge (von uns Rudi getauft) heißt eigentlich Rocco und ist 6 Jahre alt. Er wurde angeblich so an der B110 von einer jungen Frau gefunden und zu uns ins Tierheim gebracht. Wir waren sehr erschrocken über seinen körperlichen Zustand, denn der kleine Kerl war vollkommen verhungert und dehydriert. Vollkommen entkräftet und sooo unendlich traurig. Wir fuhren sofort mit ihm zum Tierarzt und er wurde dort umgehend medizinisch erstversorgt. Ein Blutbild war erstmal gar nicht möglich, denn es kam kein Blut mehr aus der Vene und so wurde der kleine Kämpfer sofort per Tropf mit Flüssigkeit und lebensnotwendigen Stoffen versorgt. Am Nachmittag konnte dann auch Blut genommen werden und unser Rudi wurde etwas munterer...aber sein Zustand war und ist auch heute noch sehr kritisch. Er kann nach wie vor kein Futter und auch kein Wasser bei sich behalten. Die Ursache dafür ist bisher nicht wirklich gefunden und da er wirklich schrecklich ausgemergelt ist, hat man auch nicht wirklich große Chancen. Aber wir bleiben dran und diverse medizinische Maßnahmen laufen. Offensichtlich hat man es bisher ganz lange versäumt ihm zu helfen.

Die "Finderin" des Hundes ist übrigens die Besitzerin des Hundes und war auch vor etwa 6 Wochen mit ihm beim Tierarzt. Da fingen seine gesundheitlichen Probleme nämlich an. Es fanden 2 Besuche beim Tierarzt statt und dieser wusste dann kein Rat mehr und schickte die Frau zu Spezialisten in die Tierklinik nach Rostock. Doch das sprengte angeblich den Rahmen der Finanzen und auch sonst ist der kleine Rudi offensichtlich nicht mehr gewollt. Hat er doch immer mal nach den beiden kleinen Kindern geschnappt und auch sonst für Ärger in der Familie gesorgt. Da hatte man dann mal fix beschlossen uns einen Bären aufzubinden und uns einen mehr toten als lebendigen Hund zu bringen. Wir sind ja schließlich das Tierheim und machen das schon.
Keine ehrlichen Worte, kein schlechtes Gewissen dem Hund gegenüber und alle Probleme sind gelöst.

Nun wollen wir mal erläutern, was das Tierheim gemacht hat...alles stehen und liegen gelassen und mit klein Rudi zum Arzt gehetzt, Stunden an seiner Seite gesessen während er am Tropf lag und sein Köppi gestreichelt, gebangt, gehofft, gerechnet, überlegt wer so etwas macht und was ihm wohl passiert ist, eine Kollegin hat ihn sofort mit nach Hause genommen und ihn dort 24 Stunden rund die Uhr betreut...also einer weniger im Tierheim wo auch ca. 250 andere Tiere täglich versorgt werden wollen, Spezialisten der Tierklinik kontaktiert, gerätselt was er wohl hat und überlegt wie die Tierarztkosten beglichen werden. Manchmal wurde ehrlich gesagt aber auch überlegt, ob es nicht besser für ihn ist, ihn zu erlösen von seinem Leid...aber er machte kleine Fortschritte und auch sein Schwänzchen wackelte die 2 vergangenen Tage ab und an. Er will leben und ist ein kleiner Kämpfer mit großem Herzen. Doch er ist auch sooo unendlich traurig. Traurig, weil er einfach von seinen Zweibeinern im Stich gelassen wurde. Was sollen wir dazu weiter sagen ? Denn leider ist das auch der Alltag in Tierheimen. Man muss lernen damit umzugehen und manchen Menschen nicht den Kopf abzureißen? Menschen lügen und betrügen, machen es sich einfach und wir stehen dann da und versuchen es zu richten. Das bringt uns leider auch oft an unsere finanziellen Grenzen. Aber wir geben nicht auf und kämpfen mit klein Rudi. Wir lassen ihn nicht im Stich und hoffen auch Sie drücken ihm kräftig die Daumen.

Wir freuen uns auch über jede Spende für klein Rudi und sagen hier NOCHMALS HERZLICHEN DANK FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG...denn es gibt auch ganz viele Menschen mit ganz viel Herz und einem Bullyherzen!

Unser Spendenkonto lautet:

Tierheim Rostock-Schlage
IBAN : DE94130500000290001501
BIC: NOLADE21ROS

oder per Paypal an info@tierheim-schlage.de

Ein Update vom 02.01.19:

 

 

Hinter unserem Bully "Rudi" liegen anstrengende Tage, denn viele tiefgehende Untersuchungen fanden statt...aber wir wissen endlich was die Ursache für sein permanentes Erbrechen von Futter und Wasser ist. Rudi hat einen Tumor am Dünndarm. Dieser bereitet ihm schon länger starke Schmerzen und natürlich auch große Probleme mit der Nahrungsaufnahme / Nahrungsverwertung. Er würde ohne medizinische Hilfe sozusagen vor dem vollen Futternapf verhungern. So kam er ja schließlich auch bei uns im Tierheim in Rostock-Schlage an. Er war vollkommen entkräftet, verhungert und dehydriert. Inzwischen wird er ja nun schon einige Tage intensiv medizinisch versorgt und betreut. Dadurch geht es ihm schon deutlich besser und man merkt - er will leben und wieder glücklich sein.

Nun stand für uns heute die Entscheidung - Was tun wir?!?
Geben wir auf und erlösen wir den kleinen Kerl oder kämpfen wir zusammen weiter und lassen wir ihn morgen operieren???
Wir haben uns für diese aufwendige und komplizierte Operation entschieden und morgen muss klein Rudi wirklich stark sein und JEDER muss ihm ganz feste die Daumen drücken!!!
Die Däumchen müssen auch noch einige Tage weiter gedrückt werden, denn etwa 3 Tage nach der Operation ist der histologische Befund erst da. Erst dann hat man Gewissheit, ob der Tumor gut- oder bösartig ist.

Seine Chancen stehen auch nicht so schlecht, denn er konnte die letzen Tage etwas aufgebaut und stabilisiert werden. Dünndarmtumore können sowohl gutartige Geschwulste (Dünndarmpolypen) wie leider auch bösartige Geschwulste (Dünndarmkrebs) sein. Die allermeisten Dünndarmtumoren sind aber wohl gutartig.
Jeder Dünndarmtumor – egal ob Dünndarmpolyp oder Dünndarmkrebs – kann jedoch im Extremfall einen Darmverschluss auslösen, der lebensbedrohlich ist und eine sofortige Operation nötig macht.

Wir hoffen, dass alle Freunde des kleinen Bullys ihn morgen unterstützen und bedanken uns nochmals ganz herzlich für jede noch so kleine Spende und Unterstützung! Ohne dieses Engagement von sooooo vielen Leuten wäre uns das leider wohl so auch alles nicht möglich zu realisieren, denn bekanntlich sind Tierschutzvereine immer auf Unterstützung ihrer Arbeit angewiesen...doch wie sagt man so schön...

"Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern."

Wir sind ehrlich gesagt auch sehr überwältigt von der Anteilnahme, den Hilfsangeboten und der Unterstützung!!!!
Vielen vielen Dank und drückt uns die Daumen...wir werden hier auch weiter berichten...versprochen!

 

Nach der OP am 03.01.19 wollten wir euch mit folgenden Worten auf dem laufenden halten:

 

Es hat etwas gedauert...aber viele viele Däumchen und Pfoten waren wohl heute ganz feste gedrückt, denn Rudi hat die schwere Operation erstmal gut überstanden!

Der veränderte Teil vom Dünndarm wurde entfernt und wird jetzt histologisch untersucht. Der Befund braucht einige Tage bis er uns erreichen wird. Also bitte weiter fest alles drücken was Ihr habt, denn seine Chancen stehen 50 zu 50.
Die nächsten Tage wird Rudi ganz intensiv medizinisch betreut und versorgt. Er braucht jetzt ganz viel Liebe, Ruhe und muss natürlich erstmal wieder etwas zu Kräften kommen. Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben und danken für die wirklich beeindruckene Unterstützung!

Heute, am 05.01.19, müssen wir schweren Herzens folgende Zeilen verfassen.

 

"Daß mir der Hund das Liebste sei, sagst du, o Mensch, sei Sünde?

Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde."
Franz von Assisi


Der kleine "Rudi" hat lange tapfer gekämpft und hat doch verloren. Er ist nun friedlich eingeschlafen... ist nun frei, ohne Schmerzen, ohne Leid und findet hoffentlich seine letze Ruhe.

Er war ein besonderer Hund und wird für viele Menschen unvergessen bleiben und für andere hoffentlich eine Lehre sein. So geht man einfach nicht mit dem besten Freund des Menschen um und es hätte so viele andere Möglichkeiten gegeben. Viel zu lange hat Rudi auf Hilfe warten müssen und nun kam sie doch zu spät.
Hilfe, welche auch wir nur in dieser Form durch Ihre Unterstützung leisten konnten. Tierheime sind immer auf die Unterstützung von tierlieben Menschen angewiesen, denn alleine könnten wir das gar nicht leisten. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für die wirklich ergreifende Unterstützung, das eifrige Drücken von unzähligen Daumen und Pfoten und natürlich auch für das Interesse an unserer täglichen Arbeit. Selten bewegt ein kleiner Hund so viele Menschen und hoffentlich regt er manch einen Menschen zum Nachdenken an.