Vergiftung beim Tier

Tierbesitzer führen unspezifische Erkrankungen Ihres Tieres oft auf Vergiftungen zurück. Häufig kann diese Vermutung allerdings durch den Tierarzt nicht bestätigt werden. Aber die wenigstens Tierpatienten einer Tierarztpraxis erkranken bzw. versterben in Folge von Vergiftungen. Dennoch sollten Tierhalter wachsam sein und mögliche Gefahrenquellen meiden.

Die größte Vergiftungsgefahr geht von ausgelegtem Rattengift aus.

Verschiedene Stoffe in unserer Umwelt (Reiniger, Genuss- und Arzneimittel etc) und Pflanzen (Zimmer- und Garten- bzw. Wildpflanzen) sind für Haustiere ebenfalls giftig. Der Kontakt mit einigen davon ist sogar lebensbedrohlich.

Maßnahmen bei Verdacht auf Vergiftungen

Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung, muss SOFORT der Tierarzt aufgesucht werden. Ist das Tier ohne Bewusstsein, schwebt es in Lebensgefahr und muss unverzüglich zum nächst gelegenen Kleintierarzt oder in eine nahe gelegene Tierklinik gebracht werden.

Damit der Tierarzt die richtige Behandlung einleiten kann, ist er auf folgende Hinweise angewiesen:

  • verdächtige Giftquelle (wenn möglich auch die Verpackung, ev. Beipackzettel) in die Praxis mitbringen,
  • Produktbeschreibung des Giftes
  • Zeitpunkt der Giftaufnahme
  • Menge der Giftaufnahme
  • Weg der Giftaufnahme (oral, über die Haut, eingeatmet)
  • angefressenes oder erbrochenes Material (in einem Plastiksack verpackt)

Hilfreich sind auch folgende Angaben:

  • Was wurde gefüttert / gefressen?
  • Hatte das erkrankte Tier Zugang zu giftigen Pflanzen?
  • Hatte das Tier Zugang zu Insektiziden, Rodentiziden, Herbiziden oder wurde in seinem Aufenthaltsbereich oder der näheren Umgebung eine Schädlings- oder Unkrautbekämpfung durchgeführt?
  • Wurde es in letzter Zeit einer Ekto- oder Endoparasitenbehandlung unterzogen?
  • Wurden Medikamente verabreicht?
  • Wurde in der Umgebung des Tieres etwas verändert (Bauarbeiten im Haus oder Garten, neue Einrichtungen, neues Zubehör, z.B. Hundedecke)?

Erste Lebenserhaltende Maßnahmen kann der Besitzer selbst durchführen:

  • Die Zunge herauslagern
  • Die Maulhöhle von Schleim und Erbrochenem befreien
  • Atemwege freihalten
  • Herzmassage

Der Tierbesitzer sollte kein Erbrechen auslösen, da das Tier ersticken könnte. Er sollte auch nicht versuchen, dem Tier Milch, Eiweiß oder pflanzliche Öle zu verabreichen.

Er kann versuchen, das Fell, die Haut, die Schleimhäute und Augen des Tieres mit lauwarmem Leitungswasser zu waschen (Handschuhe benutzen!). Trockene Pulver können mit dem Staubsauger entfernt werden.

Zusätzliche Maßnahmen durch den Halter sind nur dann sinnvoll, wenn er genau weiß, welche Giftstoffe sein Tier aufgenommen hat. Es ist zunächst immer der Rat eines Tierarztes einzuholen!