Tiernothilfe

Marder

Zu den Marderartigen gehören u. a. Steinmarder, Baummarder, Hermelin, Mauswiesel, Iltis und Dachs. Alle sind geschickte Jäger, die sich von Mäusen, Ratten, kleineren Wirbeltieren, aber auch Vögeln und deren Eier ernähren. Viele verschmähen auch pflanzliche Nahrung nicht und fressen besonders in den Sommer- und Herbstmonaten Obst, Pilze und Sämereien.

 

Zu den bekanntesten Tieren dieser Gruppe zählt der Steinmarder. Dieser hat sich eng an dasmenschliche Leben angepasst und ist ein Kulturfolger geworden. Er ist hauptsächlich im Siedlungsbereich, also in Häusern, Ställen und Scheunen anzutreffen. Hier findet er leicht Futter, welches neben den erwähnten Beutetieren auch häufig aus Abfällen besteht. Im Sommer und Herbst ernährt er sich fast ausschließlich von pflanzlicher Kost.

Häufig wird der Steinmarder als „blutrünstig“ bezeichnet und man sagt ihm nach, dass er im „Blutrausch“ alles tötet, was ihm unter die Fänge kommt. Tatsächlich sind seine Instinkte auf sich bewegende Beutetiere ausgelegt. Unter den künstlichen Bedingungen eines Geflügelstalles, in denen Marder eindringen können, führt dieser angeborene Instinkt dazu, dass er alle umher flatternden Tiere tötet. Dieses Verhalten liegt also in seiner Natur und man sollte es ihm nicht zum Vorwurf machen. Durch eine gute Sicherung der Kleintierställe kann man Marder davon abhalten, an diese für sie leicht zu erreichende Beute zu kommen.

 

Zu den natürlichen Feinden des Steinmarders zählen Füchse und Greifvögel. Auch dem zunehmenden Autoverkehr fallen viele Tiere zum Opfer. Tödliche Fallen im Siedlungsbereich, wie nicht abgedeckte Wassertonnen, führen ebenfalls zu Verlusten.

Was tun, wenn Sie einen hilfsbedürftigen Marder gefunden haben:

 

- Ein offensichtlich verletztes oder krankes Tier sollten Sie nur mit Handschuhen   anfassen oder z.B. in eine Decke, Pullover o. ä. wickeln, da alle Marderartigen äußerst schmerzhaft zubeißen können. Bitte umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

 

- Finden Sie ein Jungtier, schauen Sie genau nach, ob es wirklich Hilfe benötigt. Manchmal tragen Muttertiere bei Störungen ihre Jungen in ein anderes Nest. Dabei kann es vorkommen, dass eines verloren geht. Häufig werden diese Jungtiere wieder von der Mutter abgeholt. Kommt jedoch die Fähe nicht zurück oder ist der Fundort durch den Straßenverkehr oder andere Umstände gefährdet, neben Sie das Jungtier an sich und überprüfen Sie die Umgebung nach weiteren Babys.

 

- Steinmarder und andere Marderartige aufzuziehen, ist ein aufwändiges Unterfangen und setzt ein großes Verantwortungsbewusstsein voraus.

 

- Bitte setzen Sie sich umgehend mit einer erfahrenen Aufzuchtstation in Verbindung und informieren Sie sich ausführlich, damit nicht nur die Aufzucht, sondern auch der komplizierte Prozess der Auswilderung erfolgreich verlaufen kann.

Copyright Bilder Marder H. French